the new homonormativity:
the sexual politics of neoliberalism

Vortrag, 12. April 2006, Universität Hamburg

Angesichts dessen, dass die Lesben- und Schwulenbewegungen der USA ihre Herkunft aus den linken Bewegungen vergessen und verstärkt konservativ auftreten, um in der Mainstreampolitik mitzumischen, schlägt Lisa Duggan Homonormativität als Analysebegriff vor. Homonormative Bilder wohlhabender monogamer Paare, die dem Konsum huldigen, verdeutlichen das Modell neoliberaler Gleichstellungsforderungen. Der Kampf um Rechte dient der Angleichung an den heteronormativen Mainstream.

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Lisa Duggan ist Associate Professor of American Studies und Gender and Sexuality Studies an der New York University (NYU). Neben zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die sich durch pointierte Gesellschaftsanalysen auszeichnen, verfasst sie auch journalistische Texte, um queer-politische Anliegen einer weiteren Öffentlichkeit zu vermitteln.

Ihr politisches Engagement in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Feldern verknüpft sexualpolitische Kämpfe, z. B. im Aids-Aktivismus, mit Ökonomiekritik. Aktuell arbeitet sie daran, eine Kritik aktueller Ehe- und Familienpolitiken, inklusive der staatlich sanktionierten „Homo-Ehen“, auf dem Hintergrund der Privatisierung vormals sozialstaatlicher Leistungen sowie globaler Arbeitsteilung zu entwickeln.

veröffentlichungen

Bridging the Cultural Gap: An Interview with Lisa Duggan. By Elena Mora, http://www.politicalaffairs.net/article/articleview/832/1/42/ (02.01.2006, 11:30)

The Twilight of Equality. Neoliberalism, Cultural Politics, and the Attack on Democracy, Boston (Beacon Press) 2003

Our Monica, Ourselves, The Clinton Affair and National Interest. Co-edited with Lauren Berlant (NYU Press) 2001

Das Unglaubliche Schwinden der Öffentlichkeit, in: quaestio (Hg.): Queering Demokratie. Sexuelle Politiken, Berlin (Querverlag) 2000: 87-95

Sex Wars. Sexual Dissent and Political Culture. Co-edited with Nan Hunter, London / New York (Routledge) 1995

Vortrag: Mittwoch 12. april 2006, 19 uhr, Hauptgebäude, Hörssal B, Edmund-Siemers-Allee 1

Der Vortrag wird ergänzt durch einen Workshop mit Lisa Duggan am Donnerstag 13. April 2006, 11-13 Uhr,
Hamburger Schulmuseum; Seilerstrasse 42 (St. Pauli)

Vortrag und Workshop finden statt in Kooperation mit dem Kolleg “Dekonstruktion und Gestaltung : Gender” sowie der AG Queer Studies der Universität Hamburg. Sie werden des Weiteren unterstützt durch die Frauenförderung des Department Sozialwissenschaften der Universität Hamburg sowie durch die Rosa Luxemburg Stiftung. Vielen Dank!