Don’t Panic!

Es gibt Alternativen zum Moralisieren und Polarisieren

Diskussionsveranstaltung, Fr. 01.12.2017, 19:00
aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, Berlin-Kreuzberg, U-Kottbusser Tor

mit María do Mar Castro Varela, Antke Engel, Kübra Gümüşay und Chris Tedjasukmana sowie dem Publikum.
Moderation: Edwin Greve

Mit Verdolmetschung in DGS.

Bildschirmfoto 2017-11-01 um 13.54.13Was heißt es, wie Sabine Hark und Judith Butler es formulieren, „einen nicht-rassistischen, antisexistischen Diskurs“ zu führen, „der zugleich ein nicht-sexistischer, anti-rassistischer Diskurs ist“? Rhetoriken der Diffamierung und Diskreditierung queer-feministischer Positionen und Akteur_innen werden nicht länger nur von rechtspopulistischer bzw. rechts-konservativer Seite lanciert. Mit dem Anspruch, Kritik zu fördern und autoritären Pädagogiken entgegen zutreten, werden Angriffe auf antirassistische Gender und Queer Studies formuliert, die letztlich auf einen Schulterschluss mit denjenigen hinauslaufen, die prekär gewordene (geschlechterpolitische) Sicherheiten zu re-stabilisieren trachten. Welche politischen Alternativen bieten sich, wenn die eine Seite, vereinfacht gesagt, mit den Mitteln der Übertreibung, Verdrehung, Verzerrung einen Popanz aufbaut, der dann genüsslich demontiert werden kann und die andere Seite dies ihrerseits empört und tadelnd als Populismus zurückweist? Gibt es andere Formen des Umgangs mit Konflikten? Formen, die unterschiedliche Perspektiven und Meinungen aushalten, aber Solidarität fördern und  Machtungleichgewichte abbauen? In unserer Diskussion wollen wir ein Plädoyer für komplexe Herrschaftskritik und das lustvolle Auf- und Aushalten im Dazwischen halten.

Bios

María do Mar Castro Varela ist Professorin an der Alice Salomon Hochschule. Sie beschäftigt sich mit den Themen „Dekolonisierung“, „Historische und epistemische Gewalt“, „Migration und Flucht“ sowie mit „Bildungsprivilegien“ – und zwar aus theoretischer und aus aktivistischer Perspektive.

Antke Engel leitet das Institut für Queer Theory in Berlin, wo sie Projekte initiiert, die sich einer „queeren Politik der Repräsentation“ verschreiben und die Grenzen zwischen akademischer, politischer und kultureller Praxis herausfordern.

Kübra Gümüşay hat Politikwissenschaften in Hamburg und London studiert. Seit 2008 arbeitet sie als freie Autorin für Die Zeit, Zeit Online, Taz und andere. Sie co-gründete den Verein Zahnräder e.V. für soziales Unternehmertum, die anti-rasstische Kampagne #SchauHin und das feministische Bündnis #Ausnahmslos.

Chris Tedjasukmana arbeitet an der Uni zwischen Wien und Berlin und beschäftigt sich u.a. mit gegenwärtigem Medienaktivismus. Er ist Mitglied der Gruppe „Kitchen Politics – Queerfeministische Interventionen“, wo er demnächst ein Buch zu den Konflikten und Allianzen in Queeren Communities mitherausgibt.

Eine Kooperation von Schwulem Museum* und Institut für Queer Theory (iQt).

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