membranisches Übersetzen

Workshop 3 (EN/DGS)

im Rahmen der Tagung membra(I)nes

HGB – Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

15. Juni 2023, 17:00-18:30

The membra(I)ne as a Translation Device

Im Workshop untersuchen wir Übersetzungsprozesse: linguistische, solche zwischen verschiedenen Medien, aber auch die Übersetzung als Übertragung zwischen körperlichen und technologischen Aspekten. Was heißt es, diese als vermittelt_ermöglicht durch Membranen bzw. membra(I)nes zu verstehen? Was heißt es, wenn membra(I)nes zugleich auf  menschliches und maschinisches Übersetzen oder eine cyborg-Variante von beidem verweisen? In jedem Falle  entstehen bei der Übersetzung Zwischenräume, dadurch, dass Möglichkeiten bewertet, dass ausgewählt oder kanalisiert wird. Dies bedeutet, dass Partikulares übertragen wird oder vielmehr, dass die Übertragung Partikulares hervorbringt. Entscheidungen werden unter Bedingungen der Unentscheidbarkeit oder der Unübersetzbarkeit getroffen.

Der Workshop ist inspiriert durch den Redaktionsprozess der InterAlia-Ausgabe The Multilingual Issue: untranslatability, linguistic multitudes, embodied speech (hrsg. v. Anna T. und Antkek Engel). Ich werde Materialien und Fragen des Redaktionsprozesses teilen und Workshop-Teilnehmende einladen, sich mit konkreten Herausforderungen des Übersetzens von queer_ness sowie verschiedener Normativitäten zu befassen, queere und andere Slangs zu aktivieren und zwischen text-basierten, audio-visuellen, poetischen, akademischen, affektiv-verkörperten und abstrakten Ausdrucksweisen zu wechseln. membra(I)ne-Werden könnte uns ermöglichen, neue Formen des Publizierens und des Peer-Review zu erkunden. Teilnehmende sind eingeladen, ihre unterschiedlichen, vielleicht multilingualen Fertigkeiten, Erfahrungen mit Unübersetzbarkeit und verkörperter Sprache einzubringen – ebenso wie Ideen und Wünsche bezüglich einer Zeitschrift, die die Standards akademischen Veröffentlichens herausfordert.

Künstler*in Ančan Daučíková wird mit einem Ausschnitt des Videos Talking to You, 2021 vor Ort sein. Das vollständige Video (33 min) kann in der Ausstellung geschaut werden. Eine DGS-Übersetzung des Videos wird digital zur Verfügung stehen.

Antkek Engel (iQt – Institut für Queer Theory, Berlin)

Bitte bis zum 13. Juni registrieren:  mail@queer-institut.de

Registrierte Teilnehmende erhalten drei verschiedene Materialien und können entscheiden, welches sie während des Workshops für eine halbe Stunde mit anderen Interessierten bearbeiten möchten. Dieser Leitfragen-gestützte Prozess ist eingebettet in ein gemeinsames Schauen und Sprechen über Daučíkovás Videoausschnitt und den Austausch über Gedanken und Gefühle, die Teilnehmende mit dem Übersetzen und der Queerness von Sprache verbinden. Zumindest folgende Sprachen werden durch das Material ins Spiel gebracht: Bosnisch, Damiá, DGS, Englisch, Finnisch, Indonesisch, Lubunca, Tschechisch, Türkisch, Romanes, Russisch.

Teil der Workshopreihe Queere Multilingualität und Verkörperte Sprache,
gefördert durch die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung.

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