Diskussionsrunde initiiert von Gender/Queer e.V. und GenderKompetenzZentrum
Mittwoch 22. Januar 2020, 19:30
aquarium, Skalitzer Str. 6, Berlin-Kreuzberg, U-Kottbusser Tor
Gerechtigkeitsforderungen, die umfassende soziale Gleichstellung, Selbstbestimmung und Freiheitsrechte sowie den Abbau von Diskriminierung und Gewalt betreffen, scheinen wichtig wie eh und je. Zugleich steht Gleichstellungspolitik aktuell vor besonderen Herausforderungen: Angriffe von rechter bzw. „antigenderistischer“ Seite gefährden nicht zuletzt die Finanzierung. Zugleich kann Gleichstellungspolitik, die sich lediglich auf die Hierarchieachse Frauen/Männer bezieht, weder den intersektionalen Debatten um rassistische, klassistische, ableistische und hetero- und homonormative Diskriminierung noch einem diversen Geschlechterbegriff, der auch inter*, trans* und nichtbinäre Geschlechtlichkeit berücksichtigt, gerecht werden. Gleichstellung muss daher unter der Perspektive eines diversen und queeren Geschlechterbegriffs sowie komplexen intersektionalen Voraussetzungen fortdauernd weitergedacht werden. Uneinigkeit und Konflikte um Prioritäten und Ressourcen lassen sich dabei nicht vermeiden, können aber vielleicht als produktiver Impuls verstanden werden.
In diesem Spannungsfeld von Theoriebildung mit Perspektive auf einen breiten Gerechtigkeitsanspruch und den praktischen Notwendigkeiten von Umsetzbarkeit und Vermittelbarkeit, vor denen Bildung und Beratung stehen, arbeitete das GKompZ von 2003-2010 als öffentlich finanzierte Einrichtung und seit Mitte 2010 unter dem Dach des Vereins Gender/Queer e.V. Warum wir uns dazu entschieden haben, seine Arbeit in dieser Form zu beenden, und in welchem historisch-politischen Kontext wir dies tun, möchten wir mit ehemals und bis heute im GKompZ Mitarbeitenden und weiteren Expert*innen diskutieren.
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