sex_gender non-binär


Unter dem Akronym TIN* agieren trans*, inter* und non_binäre Menschen gemeinsam, um gegen die Zwänge der binären Geschlechterordnung zu kämpfen. Der Asterisk* signalisiert, dass damit keine neue Schublade geschaffen werden soll, sondern offene Kategorien und politische Identitäten. Innerhalb des iQt wird aber auch darüber diskutiert, ob es überhaupt Geschlechterkategorien braucht. Ist eine sex_gender-freie Gesellschaft denkbar oder wünschenswert? Und was wäre gewonnen, wenn Geschlecht zumindest als Kategorie rechtlicher Regulierung abgeschafft würde? Wie kann staatliches Handeln aussehen, das Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Sexualität bekämpft, aber gleichzeitig Geschlechterzuschreibungen vermeidet? Was kann von Seiten des Staates, der Bildungseinrichtungen, der Medizin und des Rechts getan werden, um Menschen zu befähigen, sich von einschränkenden Geschlechtererwartungen zu lösen und geschlechtliche Vielfalt anzuerkennen und zu leben?
Der Aktivismus unter der Überschrift „non-binär“ reicht also weiter als der Kampf um geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung. Im Mittelpunkt stehen nicht die Geschlechtsidentitäten, sondern die gesellschaftlichen Verhältnisse und der Widerstand gegen eine heteronormative, patriarchale Zweigeschlechterordnung. Die Utopie eines Abschieds von der Zweigeschlechtlichkeit ist mit der Möglichkeit verbunden, aus den Normen und Zwängen der Ordnung auszubrechen, die mit der Geburt in Gang gesetzt und im Laufe des Lebens verinnerlicht und verkörpert werden.

Selbstbestimmung 2.0

Die Gruppe SBSG „Selbstbestimmung selbst gemacht“ veröffentlichte am 12.11.2023 einen alternativen Entwurf für ein Selbstbestimmungsgesetz. Egalitär, antidiskriminatorisch, gegen Geschlechtszwang, überzeugt von einer umfassenden Geschlechtsmündigkeit aller Menschen. Da der Regierungsentwurf des Selbstbestimungsgestzes, dem am 12.04.24 vom Bundestag zugestimmt wurde, diverse Haken hat, wird es vom 30.05.-02.06.24 in Berlin eine Bundeskonferenz für Selbstbestimmung unter dem Titel QUEEROKRATIA geben.

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