Was, wenn Subjektivität immer KörperSubjektivität ist? … das sich wandelnde, niemals abgeschlossene Ergebnis verkörperter biographischer Erfahrungen, die durch historische und geo-politische Machtbedingungen gerahmt sind. Normative Vorstellungen und Alltagsverstand, alltägliche Gewohnheiten oder ausgeklügelte Disziplinierungen prägen das Körpererleben und bestimmen, welche Körper als gesund und leistungsfähig gelten, als disziplinierbar oder disziplinierungsresistent, als entweder männlich oder weiblich wahrgenommen werden. Oder anders herum: Zweigeschlechtlichkeit, Gesundheit, Weißsein wirken als normative Ideale, deren Macht davon abhängt, dass sie verkörpert und gelebt werden.
Zugleich ist verkörperte Subjektivität auch ein Ausgangspunkt und Austragungsort des Widerstands. Widerstand, der sich aus Unstimmigkeiten zwischen Erwartung und Erfahrung nährt, im Scheitern an Idealen gründet oder als kreativer Eigensinn daherkommt. Genau deshalb, weil soziale Anforderungen an den Körper – gesund zu sein, schön zu sein, diszipliniert zu sein, eine kohärente Geschlechtsidentität auszubilden – derartig komplex und mitunter in sich widersprüchlich sind, können Spielräume entstehen, in denen sich körperliche Widerspenstigkeit entfalten kann. Wie können das Beharrungsvermögen oder der Veränderungsdrang von Körpern zur Ausbildung subkultureller Gegenwelten beitragen?
Die Herausforderung besteht darin, Verkörperungen zum Ausgangspunkt für die Untersuchung heteronormativer, rassistischer, antisemitischer, körpernormierender Dominanzverhältnisse nehmen. Welche alternativen Formen der Verkörperung entstehen aus Queer Crip Theory bzw. aus den Überlappungen zwischen kritischer Enthinderungs-/Befähigungsforschung und Queer Studies sowie dekolonialisierenden Strategien und selbstkritischem Weißsein?
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