Arbeitsgruppe (in Berlin, 2013-2016)
Die Gruppe hat sich zunächst mit queer-theoretischen Beiträgen zum Denken von Gilles Deleuze and Felíx Guattari befasst. Später haben wir die Fragestellung auf “Begehren als politisches Konzept” erweitert: Was bedeutet es, Begehren als politische Kraft zu verstehen? Wie stellt sich dies im Zusammenhang mit gegenwärtigen Politiken dar, im Kontext sexueller Politiken, aber auch solcher, die auf den ersten Blick nichts mit Sexualität zu tun haben? Im geteilten Verständnis, dass Begehren nicht auf das Individuum reduzierbar ist, sondern das Gesellschaftliche gestaltet, wird untersucht, welche Modelle Begehren als Schnittstelle fassen, um Subjektivierung und Sozialität zusammenzudenken. Inwiefern tragen diese dazu bei, Hierarchien, Normalitätsregime und Ausschlüsse zu rechtfertigen, durchzusetzen oder, im Gegenteil, sie anzufechten? Gibt es (queere?) Begehrenskonzepte, die Ausblicke auf alternative Formen des Sozialen eröffnen? Muss das Politische umgedacht werden, wenn Begehren als treibende Kraft angenommen wird? Diese Kernfragen bilden die thematische Rahmung der Arbeitsgruppe, in der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaftler_innen miteinander an Texten arbeiten und eigene Forschung zur Diskussion stellen.