Die Intersex- wie auch die Transgenderbewegung artikulieren Anliegen von Menschen, deren Erfahrungen, Lebensweisen und Körper sich nicht in die zweigeschlechtliche Gesellschaftsordnung einfügen. Beide Bewegungen üben Kritik am Zweigeschlechtersystem und nehmen kritische Positionen zur medizinisch-psychologischen Geschlechternormierung ein. Dennoch ergeben sich zwischen Intersex- und Transgenderbewegung immer wieder Konflikte, die politischen Bündnissen und Kooperationen im Wege stehen. Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen und Zusammenarbeit u.a. im Transgender-Netzwerk Berlin sowie in der AG TransInterGenderSex möchten wir über Möglichkeiten und Grenzen von Bündnissen diskutieren.
Unsere Diskussion wird die jeweiligen Geschichten und Hintergründe der Bewegungen und ihre unterschiedliche gesellschaftliche und mediale Sichtbarkeit thematisieren. Insbesondere werden wir die unterschiedlichen Positionen zur Medizin, Psychologie und allgemein zu den Biowissenschaften reflektieren. In diesem Zusammenhang fragen wir nach den verschiedenartigen Auswirkungen des normativen medizinisch-psychologischen wie gesellschaftlichen Blicks für Intersex- sowie Transgender-Erfahrungen sowie nach den Konzepten und Anliegen von Selbsthilfegruppen im Unterschied zu politischen Bewegungen.