Das Recht zu provozieren: Redefreiheit, Hate Speech und die Politik der Zensur

Nikita Dhawan, Vortrag und Diskussion

Donnerstag, 25. Januar 2018, 19:00 Uhr
aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, Berlin-Kreuzberg, U-Kottbusser Tor

Vortrag auf Deutsch; Diskussion Deutsch/English

17Gewalt_MarkeDas Ziel dieses Vortrags ist, sich mit der Spannung zwischen Redefreiheit und Hassrede auseinander zu setzen. Die Meinungsfreiheit ist als einer der Eckpfeiler liberaler Demokratie in nahezu allen Verfassungen garantiert und geschützt. Sie ist begleitet von der Hassrede. Fällt Hassrede unter die Redefreiheit? Oder ist es angemessen, sie zu kriminalisieren? Hassrede (hate speech) bezeichnet sprachliche Ausdrucksweisen von Hass, zum Beispiel antisemitische, sexistische, rassistische, homophobe Äußerungen, deren Ziel die Herabsetzung und Verunglimpfung bestimmter Personen oder Personengruppen ist. In dem Vortrag über Sprache, Macht und Gewalt wird folgendes versucht: Im ersten Teil wird das philosophische Prinzip der Redefreiheit dargestellt. Im zweiten Teil wird anhand der kontroversen Debatte um Charlie Hebdo mit dem Thema der Hassrede auseinandergesetzt. Hier werden folgende Fragen thematisiert: Wann ist ein Sprechen rassistisch/antisemitisch und wer legt dies wie fest? Im dritten Teil soll es mit Bezug auf die feministische Pornografie-Debatte und  anhand eines aktuellen Beispiels um folgende Fragen gehen: Ab wann sind Sprech- und Darstellungsverbote legitim? Wer legt diese fest? Wer setzt diese durch?

Kurzbio

Nikita Dhawan ist Professorin für Politische Theorie mit auf Fokus Frauen- und Geschlechterforschung sowie Direktorin der „Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung“ an der Universität Innsbruck. In ihrem Denken verschränkt Dhawan queere und postkoloniale Theorie bzw. entwirft Perspektiven dekolonialer Queer Theory. Sie hat zur Politik des Schweigens geschrieben (Impossible Speech, 2007) und ist Ko-Autorin der  kritischen Einführung „Postkoloniale Theorie“.

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Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Wann wird es Gewalt?2017WannGewalt