“Queere Konfliktkulturen” lautet der aktuelle Schwerpunkt des iQt seit 2017. Workshops, Vorträge, Publikationen, ein Salonformat names Saal lun* und das Kooperationsprojekt Caring for Conflict mit DISTRICT Berlin werden sich diesem Thema widmen.
Es ist nicht so, dass es nicht genug Konflikte gäbe, aber was fehlt, ist ein guter Umgang mit ihnen – und zwar auf persönlicher, gesellschaftlicher ebenso wie globaler Ebene. Allzu häufig werden Konflikte entweder unter den Teppich gekehrt bzw. geleugnet oder sie werden eskaliert, so dass sie in Hass und Gewalt münden. Es fragt sich also: Was wären queere Konfliktkulturen? Wie können wir Konflikte ernst nehmen und produktiv wenden?
„Queere Konfliktkulturen“ sind ein Plädoyer dafür, Lust an Komplexität und Irritation zu entwickeln und zugleich Konflikte als Chance für Veränderung aufzugreifen. Indem Konflikte als Machtkämpfe angesehen werden, kann auch die Aufmerksamkeit auf Strukturen der Ungleichheit und Geschichten der Gewalt gelenkt werden, die ihre Dynamik antreiben. Ist es möglich, in Konflikten ein utopisches Potenzial zu entdecken, das deren Bewegung in Richtung Gerechtigkeit antreibt?
Caring for Conflict
Caring for Conflict ist ein Projekt der kulturellen Bildung, das die Konfliktkulturen in die Praxis umsetzt. In diesem Zusammenhang wird auch das spezielle Format der Saal Lun*s entwickelt.
Saal lun*
Ein Saal lun* ist eine Nachmitttags- oder Abendveranstaltung von ca. vier Stunden, während derer ein utopischer Raum geschaffen wird, in dem kreativ mit Konflikten umgegangen und ungewöhnliche Lösungen gefunden werden können.
Lun* steht für lunatic und für luna: etwas, das nach ver_rückten (lunatic) Ideen schreit, die vielleicht vom Mond (luna) kommen.
Ein Salon ist (k)ein Saloon ist ein Saal Lun*
Den Saal lun* abzugrenzen und anzudocken an den Salon und den Saloon, bedeutet Kritik an der/n bürgerliche(n) Geschichte(n) der Kunst- und Kulturproduktion sowie der siedlerkolonialistischen Geschichte der Saloons in der US-Westeroberung zu leisten.